Aktuelles vom 03. März 2016:

Der Philosoph und Ausstellungsmacher Daniel Tyradellis unterscheidet in seinem Buch „Müde Museen“ (2014) zwischen Häusern, die den Besucher durch ihre Präsentation müde machen, weil sie ihn schon nach einigen Minuten entkräften (und er sich dem Ende entgegen sehnt), und „erschöpfenden“ Ausstellungen, die ihn, wie eine lange Wanderung oder sportliche Anstrengung, zufrieden und glücklich machen. Tyradellis‘ Thesen waren der theoretische Ausgangspunkt des Projekts „Stadtmuseum neu denken!“, das 16 Studierende des Instituts für Kulturmanagement unter der Leitung von Prof. Dr. Armin Klein und Dr. Alexandra Kaiser vom Stadtmuseum Karlsruhe gemeinsam entwickelt hatten. Jetzt wurde es in Karlsruhe vorgestellt.
Ein Jahr lang setzten sich die Kooperationspartner mit der aktuellen Präsentation des Stadtmuseums sowie anderen Stadtmuseen und theoretischen Überlegungen zur Neugestaltung von Stadtmuseen auseinander. Die Devise: „Wir spinnen gemeinsam neue Ideen!“ Anders ausgedrückt: Es sollte nicht primär um eine Verbesserung des Bestehenden gehen, sondern um die Vision eines neuen, spannenden und besucherorientierten Stadtmuseums. Am 24. Februar 2016 fand die Präsentation der Ideen der Studierenden in Karlsruhe statt: Im Zentrum der Studierendenvorschläge stand die Kombination eines „Jetzt-Raumes“, der aktuelle Herausforderungen und Problemstellungen aufgreifen sollte, mit Themenräumen, in denen einzelne Aspekte der Stadtgeschichte vertieft werden können – etwa Fragen der Migration (mit ihr  war Karlsruhe seit seiner Gründung immer wieder konfrontiert), der Mobilität (hier wurde das Fahrrad erfunden) oder des Rechts (Karlsruhe ist Sitz des Bundesverfassungsgerichts).
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts bestand in der Vermittlung, also in Fragen der Öffnung des Museums in die Stadt hinein und des Austauschs mit den Karlsruher Bürgerinnen und Bürger. Die Karlsruher Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche, die die Veranstaltung eröffnete, nannte die Ideen einen begrüßenswerten Impuls für die Diskussionen um eine notwendige Neugestaltung.

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